“Ich möchte Frauen dazu ermutigen, Verantwortung für ihre Finanzen zu übernehmen.”
Kurzfristig sieht es nicht wirklich gut aus. Hohe Inflation nagt am Ersparten, der finanzielle Spielraum ist kleiner geworden und die Notenbanken können nicht ausreichend gegensteuern, ohne ein Abwürgen der Konjunktur zu riskieren. Ohnehin schwächelt die Wirtschaft, weil Lieferketten unterbrochen und Energiekosten in die Höhe geschossen sind. Die Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Wachstumsprognosen bereits nach unten geschraubt, die Stimmung ist bei Unternehmen und Konsument*innen im Keller und die Börsen schwächeln. Wer langfristig vorsorgen möchte, findet jedoch gute Einstiegschancen…
Ruhe bewahren und langfristig denken! Die Realzinsen dürften auf absehbare Zeit negativ bleiben. Und so lange die Inflation höher ist als der Zins, verliert das Geld auf dem Konto an Wert. Ich empfehle, breit gestreut in Aktien zu investieren – am besten per Sparplan.
“Mein Finanz-Tipp für nushus in Krisenzeiten: Ruhe bewahren, einen breit gestreuten ETF- oder Fonds-Sparplan abschließen – und nicht permanent ins Depot gucken!”
Grundsätzlich sind Krisen normal. Mit dem Platzen der Dotcom-Blase, der Finanzkrise und Corona habe ich selbst schon drei große Krisen als Aktionärin mitgemacht. Viele Anleger*innen haben so eine Situation aber noch gar nicht erlebt – in den vergangenen Jahren ging es an den Börsen fast ausschließlich nach oben. Was wir lernen können: Ruhe bewahren und nicht gierig werden. In guten Zeiten neigen Einsteiger*innen dazu, zu hohe Risiken einzugehen. Wer breit gestreut investiert und/oder auf Qualität setzt, muss nicht in Panik geraten. Denn jede Krise geht einmal zu Ende. Das kann allerdings dauern. Deshalb nur jenes Geld in Risikopapiere wie Aktien investieren, welches nicht kurzfristig gebraucht wird.
Finanzielle Freiheit ist Voraussetzung für ein unabhängiges Leben. Frauen verlassen sich bei der Altersvorsorge noch immer sehr häufig auf ihre Partner – die finanziellen Risiken, die sie dann langfristig tragen, sind ihnen oft gar nicht bewusst. Dazu fehlt der Anpack-Mut und Geldanlage erscheint erst einmal super kompliziert. Ist sie aber nicht. Das möchte ich Frauen zeigen und sie dazu ermutigen, Verantwortung für ihre Finanzen zu übernehmen.
“Frauen könnten etwas selbstbewusster in Sachen Finanzen sein, denn Studien zeigen, dass sie sehr erfolgreiche Anlegerinnen sind!”
Ganz platt gesprochen sind Männer sportlicher unterwegs, also risikofreudiger. Und sie überschätzen sich schnell. Frauen dagegen sind im Schnitt mehr auf Sicherheit bedacht und sie haben oftmals Berührungsängste. Die Materie scheint kompliziert – und sie möchten alles verstehen, bevor sie ins Handeln kommen. Wenn sie einmal Lunte gerochen haben, bleiben sie aber in der Regel am Ball. Frauen könnten etwas selbstbewusster sein, denn Studien zeigen, dass sie sehr erfolgreiche Anlegerinnen sind!
Wie einfach es ist, ein Finanzpolster aufzubauen! Bei der Geldanlage ist Zeit bares Geld. Hätte ich früher verstanden, wie stark die Kraft von Zins- und Zinseszins ist, hätte ich schon in jungen Jahren einen Sparplan abgeschlossen. Und ja – ich hätte nicht gespart, sondern investiert!
“Klar bin ich Feministin. Nicht, weil ich gegen Männer bin. Sondern weil Frauen noch immer auf subtile Weise daran gehindert werden, ihr Potenzial zu leben.”
Die Weltwirtschaft wächst und die Klimakrise ist das drängendste Menschheitsproblem – zwei Trends, die für eine breit gestreute und nachhaltige Geldanlage sprechen! Ich unterscheide zwischen Pflicht und Kür – und ein breit global und nachhaltig ausgerichteter ETF- oder Fonds-Sparplan ist die Basis. Bei der Kür kann man/frau dann auf Trends setzen. Ich denke, dass Technologie, Gesundheit und Energie langfristige Trends sein werden. Wer Geld übrig hat, kann zum Beispiel Branchen-ETFs oder -Fonds beimischen.
Meine Mutter fragte neulich: Bist Du jetzt etwa Feministin? Ich musste lachen. Aber klar doch! Nicht, weil ich gegen Männer bin. Sondern weil Frauen noch immer auf subtile Weise daran gehindert werden, ihr Potenzial zu leben.
Ruhe bewahren, einen breit gestreuten ETF- oder Fonds-Sparplan abschließen – und nicht permanent ins Depot gucken!