Tatsächlich habe ich mehr als einen Job. Ich arbeite im Portfolio. Fest angestellt bin ich im Personalbereich der Konzernzentrale von thyssenkrupp in Essen. Dort habe ich viele Jahre Führungskräfte und Nachwuchsführungskräfte in Themen rund um Karriere und Weiterentwicklung beraten. Assessment-Center und Development-Center waren Methoden, die ich in dieser Zeit eingesetzt habe. Aktuell betreue ich unterschiedliche internationale Personalprojekte.
Die Themen Laufbahn- und Persönlichkeitsentwicklung treiben mich in meinem zweiten Standbein an. Hier bin ich als Psychologin und Business-Coach aktiv und biete Workshops und Coachings an. Mein Ziel ist es, meine Klient*innen erfolgreich durch ihre eigenen Möglichkeiten zu navigieren. Gerade in den ersten Jahren im Beruf tritt bei vielen meiner Klienten und Klientinnen Ernüchterung auf. Erfolge in der Studienzeit zählen nicht mehr, andere Kompetenzen und der ein oder andere Kompromiss sind gefragt. Sie nutzen die Zeit mit mir um innezuhalten, Klarheit zu gewinnen und eine persönliche Haltung zu entwickeln. Zusätzlich biete ich Workshops zu Karrierethemen wie „Assessment-Center Trainings“, aber auch zu grundsätzlichen Themen wie zum Beispiel der Frage „Was ist eine gute Entscheidung?“ an.
Wichtig ist mir, herauszufinden, was wirklich zählt. Sei es in den Projekten im thyssenkrupp Konzern oder in den ganz persönlichen Themen meiner Klient*innen im Coaching. Vor lauter Möglichkeiten geht unser innerer Kompass so leicht verloren. Man verirrt sich in Nebenschauplätzen und wundert sich, wie schnell die Zeit vergeht und wie weit das eigentliche Ziel noch entfernt ist. Dabei ist einer der häufigsten Sätze, die am Lebensende gesagt werden doch dieser: „Hätte ich nur nicht so viel Zeit verschwendet“. Hier hilft es, sich mit dem Thema Haltung zu beschäftigen. Dabei sprechen wir von einem viel komplexeren Themenfeld als von klassischen, messbaren oder sogenannten „SMARTen“ Zielen. Die eigene Haltung ermöglicht Verhalten, jederzeit, in jeder Situation. Gerade heute ist es wichtig, flexibel auf sich ständig verändernde Anforderungen zu reagieren. Ein klassisches Patentrezept für Erfolg und Karriere gibt es nicht mehr. Klarheit über die eigene Haltung ermöglicht es in diesem volatilen Umfeld, gute Entscheidungen zu treffen.
Tatsächlich habe ich anfangs einen ganz anderen Lebensweg eingeschlagen. Nach meiner Ausbildung als Schneiderin war Modedesign ein attraktives Berufsfeld für mich. Die eigene Persönlichkeit durch Mode auszudrücken, hat mich fasziniert. Als ich jedoch durch Zufall erfuhr, welche beruflichen Möglichkeiten man als Psychologin hat, war für mich die Entscheidung klar.
Auf den ersten Blick sicher ein erstaunlicher Themensprung, doch für mich der exakt passende. So studierte ich bis 2008 Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum und sammelte im Laufe meines Studiums viele interessante Erfahrungen. Schnell stand fest, dass ich ein Berufsfeld für mich gefunden hatte, was viele Gestaltungsmöglichkeiten für meinen eigenen Lebensweg bot. Maßgeschneidert sozusagen. Ob in der Auswahl und Betreuung von Mitarbeiter*innen bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 oder bei der Durchführung von Assessment-Centern für das Land NRW. Daneben entwickelte ich ein Seminar für die Bachelor Student*innen. Die Veranstaltung hatte den zungenbrecherischen Titel: „Transfer psychologischer Theorien in die wirtschaftliche Praxis“ und wurde am Ende Teil des festen Studienprogramms. Das ist nun fast 15 Jahre her und entspricht noch immer dem, was ich am liebsten tue und am besten kann.
Bei Nestlé Nespresso baute ich anschließend den Bereich der Personal- und Führungskräfteentwicklung für Deutschland auf. Der nächste Karriereschritt hätte mich in die Unternehmenszentrale in der Schweiz geführt, dagegen habe ich mich damals jedoch bewusst entschieden. Stattdessen ging mein Weg zurück in den thyssenkrupp Konzern, in dem ich bereits als Studentin gearbeitet hatte. Hier entwickelte ich in den letzten Jahren Traineeprogramme und interne Karrierepfade für Fach- und Führungskräfte. Diese Themen führe ich inzwischen in meiner Tätigkeit als Coachin fort.
Wichtig ist vor allem die Fähigkeit, gute, vertrauensvolle und tragfähige Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen zu können. Ganz gleich ob im Projektumfeld oder im Coaching. Hier hilft es, großes Interesse an anderen Menschen zu haben und schnell in Kontakt zu kommen. Eine Zeit lang war ich auf Karrieremessen und Events aktiv, da trainiert man diese Fähigkeiten ganz gut.
Im Büro findet man mich selten am Schreibtisch. Mein Tag ist geprägt von Meetings und Veranstaltungen. Hier gilt es, viele Fäden in der Hand zu halten und einen guten Überblick über die Themen zu behalten. In der Regel laufen mehrere Projekte parallel, in denen verschiedene Akteure beteiligt sind. Gerne verlege ich meine Termine in unser Café auf dem thyssenkrupp Campus. Bei einer guten Tasse Kaffee lässt sich vieles leichter klären.
Meine Coachings dagegen finden in den Abendstunden statt. Nach Feierabend reflektieren meine Klient*innen gemeinsam mit mir ihre Themen. Gelegentlich biete ich öffentliche Workshops an. Gerade der Jahresanfang eignet sich im Thema Zielsetzung wunderbar. Mein Motto ist hier: „Gute Ziele statt guter Vorsätze“.
Ich liebe es, mit meinem Füller in mein ledernes Notizbuch zu schreiben. In Zeiten von Tastaturen, Touchpads und Sprachnachrichten ist es eine beruhigende Entschleunigung. Und im Coaching gehören handschriftliche Notizen irgendwie dazu.
Da gibt es so viele. Aktuell interessiert mich besonders Literatur rund um das Thema „Züricher Ressourcen Modell“ von Maja Storch. Es ist eine wissenschaftlich sehr gut belegte Theorie rund um Persönlichkeit, Selbststeuerung und Entscheidungen. Kurz gesagt, haben wir alle mehr Einfluss auf die Gestaltung unseres eigenen Lebens, als wir vermuten. Wer sich etwas damit beschäftigt, wird überrascht und kann viel Freude daran haben.
Der beste Tipp war ein Zitat: Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe!
Gute Frage. Dann wäre ich vermutlich Modedesignerin geworden und würde mich heute mit nachhaltiger Kleidung beschäftigen.
Expertin bin ich definitiv in Multitasking und im Improvisieren. Wenn man wie ich im Portfolio arbeitet und gleichzeitig Familie lebt und organisiert, helfen diese Fähigkeiten ungemein. Ich liebe es auch zu zeichnen, gerne Portraits, wenn sich jemand findet, der oder die als Modell die Geduld dafür mitbringt.
Tatsächlich wünsche ich mir mehr Bewusstsein dafür, was es bedeutet, Fleisch zu essen. Es gibt dieses Zitat von Albert Einstein: „Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern, wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“ Eine Reduktion des Fleischkonsums, weg vom täglichen Fleischkonsum hin zum klassischen Sonntagsbraten. Das ist ein Schritt, den viel mehr Menschen mitgehen könnten, als es aktuell bereits tun.
Ein Schmetterling. Die Möglichkeit, die Welt aus so unterschiedlichen Perspektiven betrachten zu können, finde ich unglaublich aufregend.
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