“Selbstbewusstsein ist die eigene Superpower. Darin liegt die große innere, unschlagbare Kraft.”
In diesen Zeiten, in denen alles Vertraute wegbricht, wird der Mensch mehr denn je auf sich selbst zurückgeworfen. Das lösen wir nicht mit harten Faktoren. Das haben wir in der Pandemie stark erlebt. Jetzt sind mehr denn je die weichen, menschlichen Kompetenzen gefragt – von beiden: Mann wie Frau.
Es geht dabei nicht nur um mich, sondern um die Zuhörer*innen. Ja, es ist meine Geschichte, die ist individuell. Aber es geht um die urmenschlichen Themen und die sind universell: wie wir laufend vom Leben in die Knie gezwungen werden; wie wir uns von unseren Ängsten befreien können; und wie wir trotz harten Gegenwinden uns selbst übertreffen und ungeahnte Höhen erreichen können. Das habe ich selbst erlebt. Ich kam von nichts und durfte und darf bis heute mit einer Weltelite arbeiten. Wenn ich das kann, können andere das erst Recht. Ich möchte Menschen, insbesondere Frauen, ermutigen, sich selbst niemals zu unterschätzen und wenn sie zweifeln müssen, dann bitte höchstens an ihren Grenzen!
Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Das klingt etwas trivial, ist aber sehr bedeutsam: Selbstvertrauen bedeutet: “ich kann das” – ich beherrsche etwas, zum Beispiel Skifahren. Das gibt mir Selbstsicherheit, wenn ich eine schwarze Piste runtersausen will. Selbstbewusstsein heißt: “ich bin das”. Aber wer bin ich denn? Die meisten Menschen haben nur eine vage Antwort auf die Frage. Sich dieser zu widmen und sich seiner selbst bewusst zu werden, ist enorm wertvoll. Selbstbewusstsein ist die Superpower. Darin liegt die große innere, unschlagbare Kraft.
“Die Erfolgsformel, um das eigene Selbstwertgefühl auszubauen? Das Selbstbewusstsein für den Selbstwert entwickeln, Powergaps schließen, Kraftquellen aktivieren.”
Ein positives Selbstwertgefühl ist die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches, erfülltes Leben. Egal wo jemand im Leben steht, da gibt es immer Luft nach oben. Der Mensch ist ja kein fertiges Produkt. Zusammengefasst geht es darum das Selbstbewusstsein für sich selbst zu erweitern, Powergaps abzubauen und Kraftquellen zu aktivieren. Klingt einfach, ist aber anspruchsvoll. Und allein ist es fast nicht möglich. Wir kreisen ja innerlich immer um die eigenen Themen. Eine professionelle Außenperspektive bringt viel schneller Durchrüche. Wir können uns selbst ja nicht auf den Kopf schauen. (Wer sein Selbstwertgefühl verbessern will: Eine Kollegin veranstaltet am 6. Oktober einen Tageskurs zu diesem Thema durch und ich werde die Trainerin sein).
Stell dir jemanden vor, der dich inspiriert und beflügelt. Solche Personen sind mehr als einfach nur eine starke Persönlichkeit. Sie sind wahrhaftig und echt. Mit einem Anliegen, das tief aus ihrem Inneren kommt. Das ist nicht laut aber trotzdem spürbar. Weil diese Menschen wissen, wer sie sind und was sie wollen – und das aus integrer Motivation und nie auf Kosten anderer. Nichts ist anziehender als jemand, der bei sich ist und ein Anliegen hat, das über die eigene Person hinausweist. Das inspiriert, berührt und motiviert. Motivation kommt wie Emotion von “Movere”, also “bewegen”. Dann folgen Menschen nicht, weil sie müssen, sondern weil sie bewegt sind.
“In der Führung geht es um das Menschliche, nicht um Prozesse und Strukturen. Das muss man trainieren und sich aneignen. Das ist anspruchsvoll, aber sehr, sehr mächtig – und beglückend.”
Führung ist zuerst einmal eines: persönlich und individuell. Wenn wir von Unterschieden sprechen müssen, dann gern vorsichtig. Tendenziell interessieren sich Frauen weniger für die Macht an der Spitze, sondern mehr für das Wohlbefinden des Teams und der Kund*innen. Seit Jahrtausenden haben Frauen Gruppen zusammengehalten, während die Männer jagen gingen.
Ein kurzer Versuch auf eine komplexe Frage, auf die es abendfüllende Antworten gibt: heute ist das Unmögliche möglich. Das heißt noch lange nicht, dass es auch richtig ist, es zu tun. Jeder Mensch ist mit einer inneren Instanz geboren, die genau weiss, was richtig ist und was nicht. Wir müssen Ethik aus der Ecke des erhobenen Fingers herausholen. Matthias Horx hat das mal so schön gesagt: “Ethik ist ‘a way of life’”. Auf diese innere Instanz zu hören bringt uns zurück zum Wesentlichen: dem Wesen des Menschen und was ihm entspricht. Wir brauchen Zugehörigkeit, Anerkennung und Liebe und einen intakten Planeten – ungeachtet allen Fortschritts. Das sicherzustellen ist eine unserer Hauptaufgaben.
Natürlich! Jede Generation hat ihre Eigenheiten und wird vom Zeitgeist geprägt. Und trotzdem geht es immer wieder um das Gleiche in der Führung: Menschen, Orientierung, Anerkennung, Mitgefühl, Befähigung und Inspiration.
Den Mut zu haben, das anzupacken. Nicht in der Misere stecken bleiben und andere dafür verantwortlich machen. Das ist Zeitverschwendung. Es mag äußere Rahmenbedingungen geben, die nicht optimal sind, wie ein schwieriger Chef oder zu wenig Mitbestimmung. Aber wir wissen, dass der Change bei uns selbst beginnt. Professionell vorgehen: Sich einen Profi an die Seite holen. Weil: Transformation allein ist schwierig. Und sich aus dem Sog des Hamsterrads zu befreien, braucht Effort.
Dazu müssten wir uns erst darüber unterhalten, was das Wort für euch bedeutet. Ich unterstütze Menschen. Und das aus tiefstem Herzen. Wir Frauen bekommen immer mehr Einfluss in Wirtschaft, Politik und Kultur – aber immer noch viel zu langsam. Gesellschaftliche Umschwünge dauern. Dafür können wir etwas tun. Da bin ich voll dabei. Aber lasse ich mir trotzdem von einem Mann die Türe aufhalten und in den Mantel helfen? Gern! Das hat für mich mit Wertschätzung und nichts mit Gleichberechtigung zu tun.
Ich habe weniger Tipps dafür aber Wünsche:
Ich glaube, in fast jedem Kontext macht ein Rückblick Sinn für eine gute Bestandsaufnahme und um sich einen Überblick zu verschaffen. Das bedeutet aber nicht, dass der Überblick Teil für die künftige Lösung ist. Mein Thema ist der Mensch. Ich arbeite nicht vergangenheits- und problemorientiert, sondern zukunfts- und lösungsorientiert. Trotzdem werfe ich auch einen Blick auf das, was war. In manchen Fällen braucht Zukunft wirklich Herkunft.
Auch im Zukunftsinstitut beschäftigen wir uns mit der Frage, welche Trends unsere Gegenwart prägen und welche Rückschlüsse sich daraus für die Zukunft ableiten lassen. Wichtig ist, die Zukunft nicht als starre Fortschreibung der Vergangenheit zu sehen, hier hilft der Blick auf die Megatrends, sowie die Anwendung unserer Tools und Methoden.
Ich bin tatsächlich ein Erkenntnis-Junkie! Erkenntnisse befeuern und beflügeln mich. Also könnte ich sagen: ALLE! :-) Aber wenn es um eine einzige nennenswerte geht, die ich jedem so früh wie möglich ans Herz legen möchte, dann ist es diese: Selbstbewusstsein ist deine Superpower. Jeder Mensch ist im Kern pure Möglichkeit. Diese auszuschöpfen passiert nicht einfach – man muss dafür schon was tun. Da liegt die ganze Kraft und Magie, das Glück und die Erfüllung. Das wünsche ich jeder und jedem.