Kopie von nushu x Ruby night in Düsseldorf

Antonia14 min read

Was ist der Weltfrauentag?

Der Weltfrauentag International Women’s Day (IWD, manchmal auch als „Frauenkampftag“ oder „Frauenstreik“ bezeichnet)¹ ist ein Signal von feministischer Solidarität rund um den Globus. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts fordern Frauen, Aktivist*innen und inzwischen auch Menschenrechtsorganisationen weltweit am Weltfrauentag die Gleichberechtigung der Geschlechter und prangern Missstände und Ungleichheit an.² Weltweit organisieren sich auch Streiks, bei denen beispielsweise Schutz vor Gewalt oder mehr Lohngerechtigkeit gefordert werden. Der Weltfrauentag würdigt zudem den Mut und die Entschlossenheit einzelner Frauen, die in der Geschichte ihrer Länder und Gemeinschaften eine außergewöhnliche Rolle gespielt haben.

Studie 2020³: 6 von 10 Menschen in Deutschland finden den IWD wichtig

Laut einer Studie des Sinus-Instituts zur Relevanz des Weltfrauentags 2020 finden sechs von zehn Menschen in Deutschland den Weltfrauentag wichtig (64 Prozent Frauen / 56 Prozent Männer).⁴ 70 Prozent der Befragten haben bereits vom Weltfrauentag gehört. Allerdings finden 34 Prozent aller Befragten den Aktionstag nicht wichtig (28 Prozent Frauen, 39 Männer). 43 Prozent sind der Meinung, dass dieser Tag in ganz Deutschland ein gesetzlicher Feiertag werden sollte, 48 Prozent sind nicht dieser Meinung.

Wann ist der Weltfrauentag?

Der Weltfrauentag wird auch in 2022 mit weltweiten Kundgebungen, Demos und Veranstaltungen am 08. März gefeiert und fällt in diesem Jahr auf einen Dienstag.⁵ Aufgrund der Pandemielage finden viele Events in 2022 virtuell statt.

Ist der Weltfrauentag ein gesetzlicher Feiertag?

Der Weltfrauentag ist bisher nur in zwei der 16 Bundesländer Deutschlands ein gesetzlicher Feiertag.⁶ In Berlin ist er das seit 2019. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns entschied Ende 2021, den Tag zum Feiertag zu machen. Allerdings erst ab 2023.

Lila, Grün und Weiss sind die Farben des Weltfrauentags

Dem Weltfrauentag werden die Farben Lila, Grün und Weiß zugeordnet. Die Farben stammen von der Women’s Social and Political Union (WSPU) im Vereinigten Königreich aus dem Jahr 1908.⁷ Die politische Aktivistin Emmeline Pankhurst (1858 bis 1928) gründet die Union in 1903 in Manchester.⁸ Die Gruppe wird im Januar 1906 in einem Artikel der „Daily Mail“⁹ erstmals verächtlich als Suffragetten (englisch/französisch suffrage bedeutet Wahlrecht)¹⁰ bezeichnet, heute sind sie die berühmteste englische Frauenrechtsbewegung. Als Farben wählten die Suffragetten Violett, Weiß und Grün. Lila steht dabei für Gerechtigkeit und Würde, Grün symbolisiert Hoffnung und Weiß steht für Reinheit (was zu Kontroversen führte). Männer, die sie unterstützten, tragen entsprechende Krawatten und Hüte.

Purpose-Marketing vs. Politische Schlagkraft

Im Laufe der Jahre haben sich einige Kampagnen und Initiativen zum Weltfrauentag weit von den politischen Wurzeln des Anlasses entfernt. Gerade für image-orientierte Unternehmen ist es eine gute Strategie, den 8. März ihre Produkte in den Kontext von Gleichberechtigung und Schutz von Frauen zu stellen.¹¹ Die stetige Kommerzialisierung und Vereinnahmung des Tages durch gezielte Marken-Kampagnen mindert die politische Schlagkraft des Tages. Dem entgegen stehen die Verfechter*innen der aktivistischen Vergangenheit des Weltfrauentages, die rund um den IWD hör- und sichtbar die gleichen Rechte, Schutz und Anerkennung für Frauen weltweit einfordern.

Warum der Muttertag nichts mit dem Weltfrauentag zu tun hat

Am 12. Mai 1907 wird in den USA zum ersten Mal der Muttertag gefeiert. Methodistinnen starten den Memorial Mothers Day im Bundesstaat Virginia als landesweite Gedenkfeier ihrer verstorbenen Mütter. Ein Jahr später werden auch die lebenden Mütter in diese Andacht einbezogen. 1922 spült der Trend nach Deutschland, als der Verband der Deutschen Blumengeschäftsinhaber die Veranstaltung „Ehret die Mutter“ betont unpolitisch ausruft.¹² Große Popularität erreicht der Muttertag in Deutschland unter den Nationalsozialisten, der Weltfrauentag wird hingegen verboten. Nach 1945 erlebt das bald geteilte Deutschland dann in beiden Teilen eine unterschiedliche Gewichtung dieser Tage. Während der Muttertag in der DDR nicht begangen wird, feiern die Westdeutschen den Frauentag erst seit der Wiedervereinigung wieder.¹³ Alice Schwarzer (*1942), umstrittene Frauenrechtlerin und Gründerin und Herausgeberin der EMMA, spricht sich wiederholt für die Abschaffung des Tages aus, zuletzt in 2010: „Schaffen wir ihn also endlich ab, diesen gönnerhaften 8. März! Und machen wir aus dem einen Frauentag im Jahr 365 Tage für Menschen – und für die Tiere und die Natur gleich dazu.¹⁴

Was ist das Motto vom Weltfrauentag 2022?

Jedes Jahr steht der Frauentag unter einem bestimmten Motto. Die UN hat für den Weltfrauentag 2022 „Break the Bias“ („Stoppt die Voreingenommenheit“) ausgerufen.¹⁵ Es geht darum, Stereotypen und Voreinstellungen gegenüber Frauen und Mädchen zu durchbrechen und dadurch für mehr Gleichberechtigung zu sorgen. Unter dem Hashtag #BreaktheBias will die UN Aufmerksamkeit für das Motto und die Bedeutung des Weltfrauentags in sozialen Medien erzielen.

#BreakTheBias: Wandel beginnt immer im Kopf

Die eigene Voreingenommenheit anzuerkennen und anzugehen: Genau das spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration. Biases sind als kognitive Verzerrung in unserem Denken verankert. Sie finden sich überall: in Politik, Recht, Wissenschaft, Wirtschaft, auf Unternehmens- und Organisationsebene. Und natürlich: in jedem Individuum.
“Imagine a gender equal world. A world free of bias, stereotypes, and discrimination. A world that is diverse, equitable, and inclusive. A world where difference is valued and celebrated. Together we can forge women’s equality. Collectively we can all #BreakTheBias.”¹⁶

Brauchen wir den Weltfrauentag in Deutschland?

Hinter dieser Frage steht oft eine relativierende Haltung. In Deutschland sei doch alles gut, die Rechte seien verfassungsrechtlich verankert, die Situation sei stabil. Fest steht: Art. 3 Abs. 2 GG ist zwar Verfassungs- aber noch nicht Lebensrealität. Frauen haben beispielsweise in den Bereichen der Wirtschaft, der Politik und der Medien noch keine gleichberechtigte Teilhabe erreicht. Schärfstes Argument für den Weltfrauentag am 08. März ist allerdings weiterhin Gewalt gegen Frauen. Leider hat die Pandemie auch hier die Situation für Frauen weltweit wie auch in Deutschland erheblich verschärft.¹⁷

Jeden 3. Tag geschieht ein Femizid in Deutschland

In Deutschland wird statistisch gesehen an jedem 3. Tag eine Frau von einem Partner oder Expartner getötet.¹⁸ Ein „Trend zum Backlash gegen Frauenrechte“ lässt sich ebenfalls bei der Hetze im Netz in einer Kombination aus Sexismus, Rassismus und Morddrohungen beobachten. Auch aus diesem Grund war Gewalt gegen Frauen eines der dringendsten Themen der Bundestagsdebatte zum Weltfrauentag 2022. Am 17. Februar 2022 konnten einzelne Redner*innen ihre parteipolitischen Ansichten und Ziele darstellen.

Weitere wichtige Themen:

Chancengerechtigkeit im Beruf
EU-Strategie für Pflege und Betreuung
Durchsetzung der FüPog-Regelungen
Lohngleichheit (z.B. Entgelttransparenzgesetz)
MINT & STEM
Abbau von Rollenbildern
Geschlechteridentität.

Falls du dir die ganze Debatte anschauen möchtest (es lohnt sich!), findest du sie hier.

Gewalt gegen Frauen – So findest du Hilfe

In 2021 waren die Opfer von Gewalt in der Partnerschaft in Deutschland zu 98 Prozent weiblich. Bei Stalking, Bedrohung und Nötigung in der Partnerschaft waren es 88,7 Prozent.¹⁹ Gewalt fängt nicht bei Schlägen an. Sie kann sich in Demütigung, Isolation oder Kontrollwahn darstellen. Es ist dabei immer Gewalt, die dich in deinen Grundrechten auf Freiheit, mentale und körperliche Unversehrtheit und im schlimmsten Fall auf dein Leben verletzt. Hilfsstellen wie der Weisse Ring²⁰ bieten dir bundesweit persönliche Unterstützung. Auch bei der gerichtsnotwendigen Dokumentation, wenn du dich für eine Anzeige entscheidest. Du findest bei diesen Stellen psychotraumatologische Erstberatung (zunächst auch anonym) und anwaltliche Erstberatung. Das Gewaltschutzgesetz (GewSchG)²¹ ermöglicht das Durchsetzen von beispielsweise Annäherungs- und Kontaktverboten oder die Überlassung der gemeinsam genutzten Wohnung (unabhängig vom Miet- oder Eigentumsverhältnis). Welchen Weg du gehst, bleibt dir überlassen. Hauptsache, du gehst ihn!

Was macht man am Weltfrauentag?

Weltweit laden am 08. März Netzwerke und Initiativen Frauen und Feminist*innen dazu ein, sich für eine inklusive und gerechte Welt zu engagieren und gemeinsam zu diskutieren und Solidarität zu zeigen. Events in deiner Nähe findest du besonders gut über soziale Netzwerke und die Lokalnews deiner Region.²²

IWD Virtual Event 2022: Women in Innovation – #BreaktheBias²³

Das IWD Virtual Event 2022 ist eine gute Gelegenheit, deine Netzwerk-Skills zu proben. Frauen unterschiedlicher Hintergründe aus verschiedenen Branchen und Kulturen berichten über ihre individuellen Erfahrungen und darüber, wie sie Voreingenommentheit überwinden. In Breakout-Rooms hast du anschließend ebenfalls Gelegenheit, deine Erfahrungen zu teilen und dich auszutauschen.

Selber machen? So planst du dein eigenes IWD-Event!

Nutze die power of the crowd für den den Internationalen Frauentag und initiiere eine eigene IWD-Kampagne. Das Motto #BreakTheBias gibt dir den Fokus für deine Aktivitäten über das ganze Jahr hinweg vor. Mit den kostenlosen Online-Tools kannst du Reden schreiben, an Lean In 50 Ways to Fight Bias teilnehmen oder IWD-Ressourcen anzapfen.²⁴

Tipp: Alternativ aktivierst du dein magisch starkes team nushu Netzwerk via der App nushu connect oder persönlich für deinen Plan.

Jutta Allmendinger und Rita Süssmuth erhalten Frauenpreis 2022²⁵

Vierte Trägerin des Marie-Juchacz- Frauenpreises (Rheinland-Pfalz) ist die Berliner Soziologin Jutta Allmendinger. Als Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung hat sie frühzeitig davor gewarnt, dass es in der Pandemie zu einem Rückschritt in der Gleichstellung kommen könnte. Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums von Rheinland-Pfalz wird auch ein Frauenpreis für ein Lebenswerk verliehen. Damit wird die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) geehrt. Sie hat sich als Wissenschaftlerin und als Politikerin mit Nachdruck und Erfolg für die Gleichberechtigung von Mann und Frau eingesetzt.

Hillary Rodham Clinton bekommt Forbes IWD Lifetime Achievement Award²⁶

Die Diplomatin, frühere US-Senatorin und ehemalige Secretary of State der USA, Hillary Rodham Clinton, erhält den Forbes International Women’s Day Lifetime Achievement Award 2022. Gewürdigt wird ihre Führungsrolle und ihre einflussreiche Stimme auf der globalen Bühne, mit der sie die Sache der Frauen vorantreibt und für Geschlechtergerechtigkeit kämpft. Clintons Leben ist davon geprägt: Von ihrer Eröffnungsrede am Wellesley College im Jahr 1969, in der sie als junge Frau dafür eintritt, gegen Ungerechtigkeit zu protestieren, über ihren „Aufruf zum Handeln“ auf der Vierten Weltfrauenkonferenz der Vereinten Nationen (1995) als First Lady²⁷, in der sie verkündete, dass „Frauenrechte Menschenrechte sind„, bis hin zu ihrer Arbeit als US-Senatorin, in der sie die Rechte der Frauen zu einem Eckpfeiler der US-Außenpolitik machte.

Geschichte des Weltfrauentages

Seit den frühen 1900er Jahren wird der Weltfrauentag begangen. Diese Zeit war geprägt von rasantem Fortschritt im industriellen Sektor und dem Entstehen von Massenmedien. Sie war ein Nährboden für Aufbruch und Wandel.²⁸ Der Internationale Frauentag wurzelt in der Arbeiterinnenbewegegung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Wann und wo genau erstmals die Idee für einen politischen Frauentag entstand, ist nicht gänzlich geklärt.²⁹

1908 – Das Momentum³⁰

Im Jahr 1908 marschieren schätzungsweise 15.000 Frauen durch New York City und forderten kürzere Arbeitszeiten, bessere Bezahlung und das Wahlrecht. Sie arbeiten in den unteren Schichten der Bekleidungsindustrie, zu niedrigen Löhnen und sind sexuellen Belästigungen ausgesetzt. Zu Ehren des Jahrestages dieser Streiks begehen die USA auf Initiative der Socialist Party of America am 28. Februar 1909 den Nationalen Frauentag.

1910 – Frauen, Erhebt Euch!³¹

1910 findet in Kopenhagen die zweite Internationale Konferenz der arbeitenden Frauen statt. Eine Frau namens Clara Zetkin (Leiterin des „Frauenbüros“ der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands) bringt die Idee eines internationalen Frauentags ein. Die Bewegung war zu dieser Zeit häufig an sozialistische oder kommunistische Parteien angedockt, das konservative Lager interessierte sich wenig bis gar nicht für Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter. Zetkin schlägt vor, jedes Jahr in jedem Land am gleichen Tag einen Frauentag zu feiern, um den Forderungen der Frauen Nachdruck zu verleihen. Die Konferenz von mehr als 100 Frauen aus 17 Ländern, die Gewerkschaften, sozialistische Parteien und Arbeiterinnenvereine begrüßt Zetkins Vorschlag. Dieser wird ab 1911 von Deutschland, Dänemark, Österreich und der Schweiz zunächst am 19. März gefeiert.

1917 – Ein Zar muss abdanken³²

Am letzten Sonntag im Februar 1917 beginnen russische Frauen einen Streik für „Brot und Frieden“. Es ist ihre Reaktion auf den Tod von über 2 Millionen russischen Soldaten im Ersten Weltkrieg. Gegen den Widerstand der politischen Führung setzen die Frauen den Streik fort. Die Proteste wachsen zu täglichen Massenstreiks, bei denen Brot, gleiche Rechte und das Ende der Autokratie gefordert wird. Eine Woche später muss der reformfeindliche Zar Nikolaus II. abdanken und die provisorische Regierung gewährt den Frauen das Wahlrecht. Das Datum des ersten Frauenstreiks war Sonntag, der 23. Februar, nach dem damals in Russland geltenden Julianischen Kalender. Nach dem in Deutschland gebräuchlichen gregorianischen Kalender war dieser Tag der 8. März.

1975 – die UN erklärt den 08. März zum International Women’s Day

21. Januar 2017 – der Women’s March on Washington³³

Es ist der erste volle Tag der Präsidentschaft von Donald Trump. In der Dämmerung des #MeToo-Movements, nehmen Millionen von Menschen am Women’s March on Washington teil, um sich für Gleichberechtigung und Bürgerrechte einzusetzen. Der Marsch findet zwar in Washington, D.C., statt, doch gibt es weitere Proteste in Städten auf der ganzen Welt. Der Women’s March on Washington gilt als die größte eintägige Demonstration in der Geschichte der Vereinigten Staaten.

2018 streiken über 5 Millionen Aktivist*innen in Spanien³⁴

Der bislang größte Frauenstreik zum Welfrauentag fand mit schätzungsweise 5,3 Millionen Beteiligten unter dem Motto “¡Sin nosotras se para el mundo!“ – „Ohne uns steht die Welt still“ statt. In diesem feministischen Generalstreik legten von Kindergärtnerinnen über Journalistinnen bis hin zu Verkäuferinnen die Frauen ihre Arbeit nieder. Auch die Gewerkschaften riefen zu Streiks auf. Das öffentliche Leben wurde teilweise lahmgelegt, Straßen blockiert, viele Schulen und Universitäten blieben geschlossen. Auch in den spanischen Medien gab es wenig andere Themen, Fernsehsender berichteten live. In den Studios saßen oft nur Männer. Die Frauen streikten ja.

2021 –#ChooseToChallenge war UN-Motto des IWD 2021

Unter dem Hashtag #ChooseToChallenge wurden zum IWD 2021 Menschen weltweit eingeladen, Bilder mit hochgereckter Hand zu teilen und sich zum Thema „Women in leadership: Achieving an equal future in a COVID-19 world”³⁵ zu informieren. Bilder, um das Bewusstsein der Welt für die Themen und Missstände zu schärfen, die Frauen und Mädchen weltweit betreffen. Bilder, um die ungleich verteilte Arbeitslast in der Pandemie zu unterstreichen. Bilder, um die Errungenschaften von Frauen weltweit hervorzuheben und zu feiern.

2022 – #BreakTheBias Campaign Theme des IWD 2022

Der Weltfrauentag 2022 fand unter dem Campaign Theme #BreakTheBias statt. Menschen weltweit wurden dazu eingeladen, Bilder mit vor dem Oberkörper verkreuzten Armen zu teilen und sich gegen Biases stark zu machen.

Jede*r von uns neigt zu Schubladendenken und Vorurteilen. Ganz unabhängig von Gesellschaft, Bildung, sozialem Status oder sonstigen Merkmalen. Und jede*r von uns begegnet Vorurteilen im Alltag – beruflich und privat. Biases sind schädlich für das Miteinander unserer Gesellschaft und Kultur, da diese automatisch einen Ausschluss anderer mit sich bringen: Was nicht „normal“ ist und dem Bekannten entspricht, wird aussortiert und abgewertet. Dabei ist erwiesen, dass Kulturen von Diversität profitieren. Man kann Biases entgegenwirken, indem man auf diese aufmerksam macht und entscheidet, wie man diese bekämpfen kann.

Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist das diesjährige Motto des Weltfrauentags: #BreakTheBias. Wir von der nushu crew haben uns gedacht: das ist ein tolles Motto. Dafür wollen auch wir einstehen – gemeinsam mit unserer Community und unseren Partnern. Entstanden ist unsere Kampagne #nushuagainstbias, die wir, aufgrund der aktuellen Weltgeschehnisse, nun aber nicht derart laut spielen, wie wir es ursprünglich geplant hatten. Wir findenden aber: #BreakTheBias ist ein wichtiges Thema. Eines, das zur Sprache gebracht werden sollte. Eines, das nicht untergehen sollte. Eines, das jede*r von uns angehen sollte, um Veränderungen zu bewirken. Der Schwerpunkt unserer Kampagne liegt auf den so genannten Gender Biases. Denn neben den großen Themen – fehlende Gleichberechtigung der Geschlechter, Frauenquote, Time Poverty, Altersarmut – sind es die alltäglichen Themen und Vorurteile, denen Frauen ausgesetzt sind. Frauen wird oft vorgeworfen zu emotional zu reagieren. Auf der anderen Seite werden Frauen aufgrund ihrer Emotionalität eingebunden, wenn es darum geht, Konflikte aufzulösen. Frauen gelten als starkes Geschlecht. Männer dagegen werden immer mit dem Bild des starken Geschlechts verbunden, das keine Emotionen zeigen soll. Kommen dir solche Situationen oder Klischees bekannt vor? Dann kennst du genderspezifische Vorurteile beziehungsweise Denkmuster. Die sogenannten Gender Biases.